Hey,
sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber meine Gastfamilie hat leider kein Internet zur Verfuegung. Deshalb schreibe ich jetzt aus einem Internetcafe in CapeTown.
Bin dieses Wochenende zurueck in Kapstadt.... allerdings in einer anderen Lodge als in der ersten Woche ... ist zwar 10 Rand teurer pro Nacht (110 Rand) aber weder nasse Waende, Kakerlaken, undichte Daecher und schmimmelige Kuehlschraenke ,wie in der
GlobalPointLodge, sind hier zu finden. Wir haben sogar eine eigene
Bar und ,wenn es nur nicht so kalt waere, einen Pool. Dennoch heisst es hier auf engstem Raum ein Zimmer mit
5 anderen Volunteers oder Backpackern zu teilen - aber das bin ich mittlerweile gewohnt.
Gestern Abend haben wir nach einigen Coktails uns das Theaterstueck
"Rootz" angeschaut ... war eigentlich recht gut, doch die Haelfte des Stuecks wurde in
Africaans gesprochen. Ebenso seltsam war dass ,bevor das Stueck beginnt, eine Art WarmUp (Anheizen der Menge) stattfindet und dass Weisse von den Colourds und Blacks seperat gesetzt wurden.
Heute hatten wir uns ein wenig kulturell gebildet, indem wir in der "Photographer Gallery" und der "Slave Lodge" waren. Morgen wollen wir auf die Spitze des TableMountain steigen - hoffentlich ist gutes Wetter.
Ich werde Ende Juli einen kleinen 4-Tages-Trip nach
Johannesburg machen und dort im
KrugerNationalPark campen gehen. Reise und Fluege sind bereits gebucht.

So und zu allerletzt muss / moechte ich von meinem Projekt fuer die naechsten 8 Wochen schreiben:
Sivenathi (siehe oberes Bild) ist ein Heim fuer behinderte Kinder (von 2 bis 19 Jahren) und ich arbeite dort Montag bis Freitags von 7 bis 15:30 Uhr. Man sagte mir zwar dass ich gehen kann wann ich will, weil ich "nur"ein Volunteer bin, aber als ich die Zustaende, die in dem Heim herrschen, realisierte, sah ich es als persoenliche Pflicht an ,dem Heim und vorallem den Kindern so lang wie moeglich zu helfen.

Ich bekam am ersten Tag keinerlei Einweisung - ich tat zunaechst alles wie die Caregivers (Schwestern) es auch taten - die Kinder werden frueh ausgezogen und mit einem eigenen Waschlappen, der nie (!) gewechselt wird, gewaschen - ohne Seife. Nur Gesicht und die Geschlechtsorgane werden oberflaechlich "gesaeubert". Statt den teuren Windeln werden den Kindern Handtuecher um den Unterlieb gebunden. Aus einem riessigen Schrank werden irgendwelche Klamotten herausgezogen - kein Kind besizt eigene Kleidung. Dabei ist vollkommen egal, ob der Pullover zu kurz sist , die Jeans zu eng sind oder die Schuhe nicht zu einander passen - manche Kinder bekommen keine Schuhe. Die Kinder bekommen 3 Mahlzeiten am Tag, welche nur aus undefinierbarem Brei besteht. Um
15 Uhr (!) werden die Kinder wieder ins Bett gelegt und fuer die Nacht vorbereitet. Den ganzen Tag bekamen die Kinder kein Schluck Wasser, keine Beschaeftigung etc. ....

Aus dem Grund bin ich mit einer Flasche Leitungswasser von Zimmer zu Zimmer gegangen und gab ihnen zu trinken. Das kann man leider nicht fuer alle
60 Kids machen. Ich gehe mit den Kindern spazieren, male mit ihnen und tu auch das was die Caregivers tun: also waschen, windeln, fuettern etc.... Die Zustaende sind schockierend. Kinder werden geschlagen, vernachlaessigt, es stinkt wie im Pumakaefig ....
Dennoch bin ich froh, dass ich diese Erfahrung mache ... ich habe in den letzten 2 Wochen dermassen viel ueber die Welt und mich gelernt....
Am Mittoch bin ich mit 2 Kids zum Doktor in der
Kleinvlei-Clinic gefahren- mittels einen heimeigenen Fahrers. Ich musste
5 Stunden mit den beiden warten, bis wir dran kamen. Die Leute sassen wie Spatzen auf dem Dach und warteten... Zwischendurch kamen immer wieder Schwestern aus den Zimmern und belehrten die Menge ueber HIV, Aids etc. ...
Als wir fertig waren sah ich ein Schild auf dem stand:
"Guns are here not allowed". Ich dachte mir, wo sind denn bitte Waffen erlaubt. Meine Gastmutter erzaehlte mir, dass viele EInwohner Suedafrikas eine eigene Pistole oder ein Messer besitzen........... Ziemlich furchterrgend.
lg .....
PhilPS: Sorry die etwas vereinfachte Sprache und Wortwahl. Wenn man staenidg englisch spricht, dann faellt es einem dermassen schwer auf deutsch umzuswitchen.